Burg Rauenwörth

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Burg Rauenwörth
Lageplan von Burg Rauenwörth (oben) und Burg Neuenstein (unten) auf dem Urkataster von Bayern

Lageplan von Burg Rauenwörth (oben) und Burg Neuenstein (unten) auf dem Urkataster von Bayern

Alternativname(n) Castellum Rau(h)enwerde; Rauhenwörth
Staat Deutschland
Ort Walting
Entstehungszeit vor dem 14. Jahrhundert
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Burgstall, kein aufgehendes Mauerwerk mehr
Geographische Lage 48° 55′ N, 11° 22′ OKoordinaten: 48° 55′ 17″ N, 11° 21′ 51,2″ O
Höhenlage 376 m ü. NN
Burg Rauenwörth (Bayern)
Burg Rauenwörth (Bayern)

Die Burg Rauenwörth, auch Rauhenwörth geschrieben, ist eine abgegangene Niederungsburg im Altmühltal auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Walting im oberbayerischen Landkreis Eichstätt. Sie befindet sich zwischen dem Waltinger Gemeindeteil Gungolding und dem Kipfenberger Gemeindeteil Arnsberg. Die Anlage wird als Bodendenkmal unter der Aktennummer D-1-7034-0215 im Bayernatlas als „mittelalterlicher Wasserburgstall“ geführt.

Geographische Lage

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Es handelte sich um eine Wasserburg auf 376 Metern über Normalnull. Sie stand auf einer durch einen Ringgraben gebildeten Insel der Altmühl.

Das „Castellum Rauhenwerde“ war als Eichstätter Lehen im Besitz der Grafen von Grögling-Hirschberg und kam mit deren Aussterben laut testamentarischer Verfügung von Graf Gebhard VII. vom 8. September 1304 und gemäß Gaimersheimer Schiedsspruch von 1305 mitsamt dem Wildbann in den zugehörigen Wäldern an das Hochstift Eichstätt.[1] Sie scheint danach rasch verfallen zu sein; aufgehendes Mauerwerk ist vermutlich seit Jahrhunderten nicht mehr vorhanden.[2] 1289 wird die Wasserburg als „einstige kleine Burg Rauenwerde“ erwähnt.[3] Die Insellage ging durch Verlandung allmählich verloren; zuletzt waren nur noch leichte Vertiefungen der Grabenanlage erkennbar.[4]

Als der Landkreis Eichstätt 1987 im Zuge von Natur- und Umweltprogrammen die Wiederherstellung der Insel in Angriff nahm, um sie zu einer Ödfläche und zu einem Feuchtbiotop umzugestalten, fanden im Bereich der durch Luftbilder bekannten ehemaligen Burgbrücke archäologische Sondierungen statt,[5] die neben zahlreicher Keramik des 13. Jahrhunderts Reste von Brückenbalken aus Eiche zum Vorschein brachten. Laut dendrochronologischer Untersuchungen wurden diese Eichen im Jahr 1295 gefällt.[4]

Das Feuchtbiotop, das seit seiner Anlage nicht bewirtschaftet wird, darf aus Naturschutzgründen nicht betreten werden.[4] Somit ist das Gelände der ehemaligen Wasserburg nicht zugänglich.[6]

Dem Burgstall südwestlich gegenüber stand auf einem Felsen die 1394 angelegte, nicht zu Ende gebaute bayerisch-herzogliche Burg Nunnenstein/Nonnenstein/Neuenstein.[7]

  • Rauenwörth. In: Felix Mader (Bearbeiter): Die Kunstdenkmäler von Mittelfranken. II Bezirksamt Eichstätt. München: R. Oldenbourg Verlag 1928 (Nachdruck 1982), S. 301f.
  • Karl Zecherle und Toni Murböck: Sehenswerte Natur im Kreis Eichstätt. Eichstätt: Landkreis Eichstätt 1982, S. 38
  • Andreas Tillmann: Grabungen in der Wasserburg Rauenwörth bei Gungolding: Gemeinde Walting, Landkreis Eichstätt, Oberbayern. In: Das archäologische Jahr in Bayern, 1987, S. 173–176
  • Gerd Riedel: Die Ausgrabungen auf dem Burgstall Rauenwörth bei Gungolding, Lkr. Eichstätt. Befunde und Funde. In: Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt, 101 (1992), S. 37–133
  • Marina Sachenbacher-Palavestra: Tierknochenfunde aus der Wasserburg Rauenwörth bei Gungolding. In: Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt, 101 (1992), S. 134–138

Einzelnachweise

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  1. Mader, S. 301; auch: Alfred Wendehorst: Das Bistum Eichstätt: Die Bischofsreihe bis 1535, Band 1. Berlin: Walter de Gruyter GmbH, 2006, S. 126
  2. Mader, S. 302; Zecherle/Murböck, S. 38
  3. Tillmann, S. 176
  4. a b c Über die Burg und das Feuchtbiotop auf personenschiffahrt.de
  5. Tillmann, S. 173, sowie: Zur zeitlichen Einordnung mittelalterlicher Keramik am Beispiel der Ausgrabungen auf dem Burgstall Rauenwörth im Altmühltal (Oberbayern) (Memento vom 31. Juli 2007 im Internet Archive)
  6. Chronik Gungolding auf walting.com
  7. Sammelblatt HV Eichstätt 92/93 (1999/2000), S. 288; Zecherle/Murböck, S. 38